Stadtparkrennen in Hamburg 2016


Stadtpark-Revival Hamburg: WIR WAREN WIEDER DABEI!

Wer von unseren geneigten Lesern kennt denn noch die Band „Yankees“ und ihren Gassenhauer "Halbstark"? Nun, ich hoffe noch so einige ...

Ende August hörte ich mal zufällig Welle Nord und dort spielten sie gerade diesen alten Hit der Yankees. Ich weiß jetzt woher die Bezeichnung „Ohrwurm“ kommt, der Titel ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Nur das aus "Halbstark, Oh Baby Baby Halbstark" aufgrund des bevorstehenden Ereignisses "Stadtpark Oh Baby Baby Stadtpark" wurde. Dieses Textzeile summte ich tagelang und nervte damit mein privates Umfeld (ich wollte jetzt nicht namentlich meine Frau erwähnen).

Stadtpark: Da war doch mal was.
Für alle, die jetzt nicht wissen, was gemeint ist, hier ein kleiner Ausflug in die Geschichte:
Das Hamburger Stadtparkrennen zählte in den 30er Jahren zu den beliebtesten deutschen Motorsportveranstaltungen, namhafte Fahrer wie Bernd Rosemeyer, Schorsch Meier und Ernst Loof zählten zu den Startern. 1934 säumten 80000 Zuschauer die 6 Kilometer lange mitten im Grünen liegende Strecke, eine heute unvorstellbare Zahl bei aktuellen Veranstaltungen. Nach dem 2. Weltkrieg fand das Stadtparkrennen seine Fortsetzung, bis 1952 ein tragischer Unfall mit mehreren Toten zu einem Ende der Veranstaltung führte.

Seit 1999 erlebt die Veranstaltung als Stadtpark-Revival ein Comeback, der boomende historische Motorsport sorgt auch in Hamburg dafür, dass sich jedes Jahr volle Starterfelder auf den jetzt 1,7 Kilometer langen Rundkurs begeben. Ca. 300 Motorräder, Renngespanne und PKW treten in den einzelnen Klassen an. Gefahren werden zumeist Demoläufe oder es finden Gleichmäßigkeitsprüfungen statt, der Kampf um Höchstgeschwindigkeit ist einem Kampf um exakte Rundenzeiten gewichen. Die Baujahrsgrenze liegt bei 1978, bei interessanten Youngtimern wird aber seitens der Veranstalter gerne eine Ausnahme gemacht.

Wir schreiben das Jahr 2016, es ist wieder Anfang September und die Petrolheads pilgern nach Hamburg, das 15. Stadtpark-Revival steht an. Zu diesen besagten Petrolheads gehören natürlich auch wir, Jürgen Sell als zeitweiliger Copilot sowie der Verfasser dieser Zeilen, als Fahrer und Besitzer des schwarz-gelben Steinmetz-Manta-A. Ein Dank an dieser Stelle an die DEKRA, für die wir dieses Jahr wieder als Sponsor-Fahrer an den Start gehen dürfen!

Es ist Freitag Nachmittag und so allmählich trudeln die Protagonisten dieser coolen Veranstaltung in Hamburg ein, die technische Abnahme durch DEKRA Prüfingenieure beim Citroen Händler in der Nähe zum Stadtpark ist schon einen Besuch wert, ab 19 Uhr lohnt sich noch ein Gang durch das gerade aufgebaute Fahrerlager. Da stehen dann aufgereiht die Teilnehmer der Veranstaltung: Porsche 356, 911, 928; diverse Ford Mustang, ein Opel Kadett-B-Coupe Rallye im Irmscher Renntrim, ein schwarz-gelber Kadett-C GT/E, ein Reliant Scimitar, diverse VW Käfer, ein Alfa GTV/6, einige Formel-Rennwagen, offene Vorkriegs-Fahrzeuge und und und.

Highlight des abendlichen Rundgangs: ein Porsche 906 sowie ein Jaguar Recreation XJ 13 und natürlich wie jedes Jahr das Zelt des Sponsors Audi, diesmal vertreten mit einem von Jochi Kleint pilotierten Audi 50 (gefühlt das lauteste Auto des Wochenendes) und einem offenen, 610 PS starken Audi R8 Le Mans Rennwagen.

Von Samstag Morgen 8.00 Uhr bis Sonntag Abend 20.00 Uhr herrscht dann reger Betrieb auf der Strecke. Abwechselnd gehen Motorräder, PKW sowie die Renngespanne in ihren jeweiligen Klassen auf die Piste und erfreuen die Zuschauer mit reichlich Speed und Sound, leider spielt dieses Jahr das Wetter nicht immer mit und einige Läufe werden wegen permanent feuchter Strecke mit gezügeltem Temperament absolviert. Glück für uns: Dank der genialen Michelin TB15 Semi-Slicks mit hervorragenden Nässe-Eigenschaften können wir mit dem Manta gut vorne mitmischen und kommen immer unter den ersten durchs Ziel.

Aber egal wie das Wetter war, es war wie jedes Jahr ein tolles Wochenende und glücklicherweise läuft auf der Veranstalter-Homepage der Countdown für nächstes Jahr jetzt schon wieder runter bis es Anfang September 2017 endlich wieder heißt: Gentleman, start your engine!